Wie ich zur Ernährungsberatung kam...
Nachdem wir uns am 08. Juni 2016 schweren Herzens von unserem Snoopy (Beagle/ Jack-Russel/Dackel-Mix, der 11 1/2 Jahre alt geworden ist) verabschieden mussten, haben wir uns gesagt: nie mehr einen Hund, denn so einen wie unseren Snuppel werden wir nie wieder bekommen.
Er ist mit uns Motorrad gefahren (im Beiwagen), er ist mit uns Fahrrad gefahren, er hat das Autofahren vertragen, er machte jeden Blödsinn mit, er war der beste Kumpel unseres Sohnes, er war nie ernsthaft krank, usw. usw. - also ein absoluter Traumhund.
Bis ich zwei Tage vor Muttertag im Mai 2016 - ich weiß es noch, als wenn es gestern gewesen wäre - den ersten Knubbel bemerkte. Dann ging eigentlich alles sehr schnell. Der Blutgefäßekrebs streute in einer extremen Geschwindigkeit - Metastasen im Kopf, in der Milz, in der Lunge, usw..
Am Montag, den 06. Juni 2016 war er plötzlich richtig fröhlich und freute sich auf unseren Spaziergang. Ich hatte mich gewundert, aber natürlich auch sehr gefreut. Geht es wieder aufwärts? Nach ca. 100 Metern jedoch blieb er stehen, schaute mich an und da wusste ich, die Zeit ist gekommen. Die nächsten zwei Tage waren voll mit Abschiedsritualen, die unser Snuppel noch einmal einforderte. Bis er mir dann an dem Mittwoch zu verstehen gab: Frauchen lasst mich jetzt gehen. Abends ist dann die Tierärztin zu uns gekommen und hat ihn von seinem Leiden erlöst. Er ist sanft in meinem Schoß eingeschlafen.
Nach so einem Traumhund ist es bestimmt nachvollziehbar, dass wir uns damals gesagt haben nie mehr einen Hund.
Tja, wenn das mal so einfach wäre.
Nachdem wir eine Woche am Boden zerstört waren, mein Mann abends, wenn er nach Hause kam, die stürmische Begrüßung unseres Vierbeiners vermisst hat und auch sonst irgendwie etwas fehlte, kamen wir doch ins Grübeln.
Einserseits schauten wir uns an und meinten, dass wir doch jetzt endlich die Möglichkeit hätten, Fahrrad zu fahren, in Urlaub zu fliegen, usw. usw.
Andererseits stellten wir uns die alles ändernde Frage "Wollen wir das überhaupt?"
Schwupp saßen wir im Auto und fuhren zu einer nahe gelegenen Tierschutzorganisation, mit dem Ergebnis, dass seit dem 19. Juni 2016 Blanca, eine jetzt mittlerweile 5-jährige Mischlingshündin aus Griechenland, unseren Haushalt aufmischt.
Nur, es hat sich auch bewahrheitet, dass ein Hund nie wie der andere ist.
Blanca ist eigentlich das genaue Gegenteil von Snoopy. Sie ist eine Hündin, verträgt das Autofahren nicht, das Motorradfahren erst recht nicht (wir haben uns dann schweren Herzens von unserem Gespann getrennt), Fahrradfahren nicht (im Anhänger wird ihr schlecht und fürs nebenher laufen hat sie zu filigrane Beine) und - jetzt kommt der Dreh- und Angelpunkt - hat einen extrem empfindlichen Verdauungstrakt.
Wie wahrscheinlich die meisten Hundebesitzer auch, haben wir ihr Trockenfutter gegeben, hinterher mit ein wenig Nassfutter gemischt. Dass Blanca im Verhältnis zum Trockenfutter zu wenig getrunken hat, darüber haben wir uns eigentlich nie so richtig Gedanken gemacht. Sie hat ja aus Bächen oder sauberen Pfützen getrunken.
Dann fing es an, dass Blanca in ihrem Kot manchmal Blut dabei hatte. Da sie aber sonst ganz lebhaft war, haben wir uns da auch noch nichts bei gedacht. Auch die Tierärztin sah darin nichts dramatisches. Und es war ja auch nur manchmal und kam auch bei anderen Hunden vor.
Dann aber blieb es nicht mehr bei manchmal ein wenig Blut im Kot. Nun kam hinzu, dass sie eines Morgens aus ihrer Box raustorkelte, mich ganz aphatisch anschaute und plötzlich auch Blut erbrochen hat. Ich bin dann mit ihr sofort in die Tierklinik gefahren und dort sagten sie uns, dass sie nicht garantieren könnten, dass unsere Maus durchkommt. Zu diesem Zeitpunkt kam nämlich nur noch pures Blut vorne und hinten raus.
Gott sei Dank ist unsere Maus eine Kämpfernatur und nach drei Tagen durften wir sie wieder nach Hause holen.
Im darauf folgenden Jahr wieder fast das gleiche Spiel. Nur da haben wir die Anzeichen rechtzeitig erkannt und sind direkt zum Arzt, bei dem sie dann dank Infusionen an drei Tagen schnell wieder auf den Beinen war.
Das Seltsame ist, dass bis heute kein Arzt feststellen konnte, was unserer Blanca fehlte.
Dann - und ich muss aus heutiger Sicht sagen ENDLICH - hat sie eines Tages ihr Trockenfutter nicht mehr angerührt und auch nicht mehr das Nassfutter, welches wir ihr immer beigemischt haben (Stichwort: damalige Unkenntnis). Da wir auf die ganzen vorherigen Signale nicht geachtet haben, hat sie uns jetzt sozusagen mit der "Hammermethode" gezeigt, dass das Futter nichts für ihren Körper ist. Und das im Urlaub.
Lange Rede kurzer Sinn - wir haben auf ein Nassfutter umgestellt, welches angeblich sehr hochwertig sein soll und nicht im normalen Handel zu erhalten ist.
Nachdem unsere Blanca aber damit extrem abgenommen hat und mir keiner aus diesem Futtervertrieb zum Wohle meines Hundes vernünftig helfen konnte, hatte ich "die Nase voll". Zumal ich zu diesem Zeitpunkt auch wusste, wie die Vertriebler (m/w/d) an die Bezeichnung "zertifizierter Ernährungsberater" gekommen sind.
Meine Devise lautet: Wenn ich mich als zertifizierter Ernährungsberater bezeichne, will ich auch eine entsprechend ordnungsgemäße und fachlich umfangreiche Ausbildung machen.
Und ich wollte endlich ein Futter haben, was unsere Maus verträgt und ihr gut tut. Also gesagt - getan.
Während dieser Aus- und Weiterbildung wurden natürlich Themen behandelt, wie z.B.:
- Fütterungsarten
- Folgen falscher Fütterung
- Futterzusammenstellung
- Fütterung bei bestimmten Krankheiten.
Und da habe ich auch erkannt, wie viel wir bei unseren Vierbeinern mit falschem Futter anrichten können.
Bei Snoopy, der ausnahmslos Trockenfutter bekommen hat, war es ein schleichender Prozess, der sich über Jahre hinweg gezogen hat. Hinzu kam bei ihm noch, dass wir ihn mit SpotOn gegen Zecken behandelt haben, welches in meinen Augen ebenfalls zu seiner Krankheit beigetragen hat. Auch, wenn wir das Mittel wirklich nicht sehr häufig angewendet haben.
Bei Blanca haben sich die Folgen der "für sie nicht passenden" Fütterung sehr schnell gezeigt. Ihr Körper hat mit Blutungen reagiert.
(Anmerkung: SpotOn setzen wir bei ihr garnicht ein, sondern durchsuchen sie nach jedem Spaziergang sehr gründlich nach Zecken.)
Das gründliche Auseinandersetzen mit Blanca während meiner Ausbildung hat u.a. zu dem Ergebnis geführt, dass bei ihr eine umfangreiche Fleischproteinallergie festgestellt wurde, zu der sich auch noch Allergien gegen Ei, Milch, Fisch, Nüssen, chemische Antioxidantien, Konservierungsstoffe, Emulgatoren und Farbstoffe gesellten.
Also insofern eine große Herausforderung für eine angehende Ernährungsberaterin, aber auch ein hervorragender Praxisfall.
Mit Hilfe einer Art Ausschlussdiät habe ich ein Futter "zusammenbauen" können, welches sie sehr gut verträgt, sehr gerne frisst und ihrem Körper die Vitalstoffe liefert, die sie benötigt.
Darüber hinaus bekommt sie durch dieses Futter auch in einem gewissen Maße die Flüssigkeit, die sie braucht, denn Trinken ist immer noch nicht so ganz ihr Ding. Obwohl wir hier mittlerweile auch zu einem kleinen "Trick" greifen.
Aber das Wichtigste ist, dass wir seit dieser Art der Fütterung Ruhe haben - kein Blut mehr im Kot, einen lebenslustigen, vitalen Hund, der sein Futter liebt und mit Heißhunger frisst, von dem tollen Fell mal ganz abgesehen.
Ich hoffe, dass ich Ihnen mit dieser Geschichte ein klein wenig deutlich machen konnte, warum ich den Weg der Ernährungsberaterin für Tiere und Gesundheitsberaterin für Hunde eingeschlagen habe.
Ich möchte einfach Hunden, Katzen und ihren Menschen dabei helfen, dass sie gemeinsam viele gesunde Jahre miteinander verbringen können.
Seitdem weiß ich aber auch, dass uns unsere Vierbeiner genau sagen, was sie wollen und was ihnen gut tut - wir müssen nur genau hinschauen.
Und nicht nach dem Motto handeln "ein hungriger Hund ist noch nie vor einem vollen Futternapf verhungert".
P.S.: Wenn es sie interessiert, mit welchem Futter ich z.B. unserer Blanca helfen konnte, melden Sie sich doch einfach bei mir. Ich freue mich auf Sie.